Mindestens 26 Tote nach Luftangriff in äthiopischer Region Amhara

Nairobi. Bei einem Luftangriff in der äthiopischen Region Amhara sind nach Angaben eines Krankenhausvertreters und eines Bewohners mindestens 26 Menschen getötet worden. 22 seien bereits tot in der Stadt Finote Selam ins Krankenhaus eingeliefert worden, vier weitere lebensgefährlich Verletzte seien kurz nach ihrer Ankunft in der Klinik gestorben, sagte der Krankenhausvertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP am Montag. "Wir haben bisher 55 verletzte Patienten erhalten, von denen 40 schwer verletzt sind."



Der Angriff erfolgte den Angaben nach am Sonntag. Es ist die Attacke mit der höchsten Anzahl von Todesopfern, seit die Zusammenstöße zwischen Mitgliedern der äthiopischen Armee und der örtlichen Miliz Fano nach Monaten der Spannungen begonnen haben.



Ein Bewohner sagte der AFP, er sei 15 Minuten nach dem Angriff am Ort des Geschehens angekommen und habe bei der Beerdigung von 30 Todesopfern geholfen. Vor Ort habe er einen komplett zerstörten Transporter gesehen, der von Leichen umringt gewesen sei.



Der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed hatte Anfang August einen sechsmonatigen Notstand in der Region Amhara verhängt. In mehreren Städten gilt noch eine Ausgangssperre, obgleich sich die Gewalt gegen Ende letzter Woche etwas abgeschwächt hatte.



Die Unruhen haben Befürchtungen über die Stabilität des zweitbevölkerungsreichsten Landes Afrikas aufleben lassen. Vor sieben Monaten war ein brutaler, zwei Jahre währender Konflikt in der Nachbarregion Tigray durch ein Friedensabkommen geendet. (AFP)