Ägyptischer Menschenrechtler Zaki zurück in Italien

Mailand. Der prominente Menschenrechtler und Forscher Patrick George Zaki ist am Sonntag nach seiner Begnadigung aus Ägypten in seine Wahlheimat Italien zurückgekehrt. Sein Linienflug landete am späten Sonntagnachmittag auf dem Mailänder Flughafen, wie diverse italienische Medien berichteten. Von Mailand sollte er nach Bologna weiterreisen.



Zaki hatte ein Studium in Italien absolviert und war Anfang 2020 während eines Heimatbesuchs in Ägypten festgenommen worden. Er forschte unter anderem zu Gender-Themen. Seinen Anwälten zufolge wurde er geschlagen und mit Elektroschocks gefoltert. Die Behörden bestreiten die Vorwürfe. Wegen der Verbreitung von Falschnachrichten wurde Zaki am vorigen Dienstag zu drei Jahren Haft verurteilt, aber einen Tag später begnadigt.



Zaki lebte vor seiner Festnahme in Bologna. Der Fall hatte in Italien für Aufsehen gesorgt. Der frühere Ministerpräsident Mario Draghi hatte sich für Zaki stark gemacht. Seine Nachfolgerin Giorgia Meloni bedankte sich bei Staatschef Abdel Fattah al-Sisi nach der Begnadigung für die «sehr wichtige Geste».



Beim Thema Menschenrechte sind die Beziehungen zwischen Italien und Ägypten immer noch überschattet vom Fall Giulio Regeni. Der italienische Politikwissenschaftler wurde 2016 nach schwerer Folter in Ägypten tot aufgefunden. Die Todesumstände sind bis heute nicht aufgearbeitet. (dpa)