Pakistans Ex-Cricket-Star Imran Khan steuert auf Wahlsieg zu

Die Partei des ehemaligen pakistanischen Cricket-Stars Imran Khan ist aus der Parlamentswahl nach bislang vorliegenden Ergebnissen als Siegerin hervorgegangen. Nach Auszählung von 48 Prozent der Stimmen führt Khans Bewegung für Gerechtigkeit (PTI) nach
Angaben der Wahlkommission am Donnerstag in 113 von 272 Wahlkreisen. Die Muslim-Liga des inhaftierten Ex-Ministerpräsidenten Nawaz Sharif (PML-N) liegt demnach in 64 Wahlkreisen vorn, gefolgt von der Pakistanischen Volkspartei (PPP), an deren Spitze der Sohn der ermordeten früheren Ministerpräsidentin Benazir Bhutto steht, in 42 Wahlkreisen.

Die Auszählung der Stimmen hat sich verzögert. Der Sekretär der Wahlkommission, Babar Yaqoob, machte technische Probleme in einem elektronischen Meldesystem dafür verantwortlich. Die Zählung erfolge nun manuell. Hinter der Verzögerung stecke keine Verschwörung und kein Druck. Das System zur Übertragung der Ergebnisse sei zusammengebrochen. Sharifs Anhänger bezeichneten den Prozess der Stimmauszählung als Anschlag auf die Demokratie.

Khans Parteisprecher Fawad Chaudhry gratulierte per Twitter schon zu einem neuen Ministerpräsidenten Imran Khan. Offiziell hielt sich die Partei aber mit einer Siegesmeldung noch zurück.

Khan dürfte die Mehrheit in der Nationalversammlung zwar verfehlen, aber keine Schwierigkeiten haben, einen Koalitionspartner zu finden.

Ein Selbstmordanschlag während der Wahl in Quetta am Mittwoch warf ein Schlaglicht auf die sozialen Spannungen in dem Land zwischen Iran, Afghanistan und Indien. Das seit Jahrzehnten mit Indien verfeindete Pakistan besitzt Atomwaffen. Im Land selbst verüben immer wieder islamistische Extremisten Anschläge. Das Grenzgebiet zu Afghanistan ist zu großen Teilen nicht unter Kontrolle der Regierung und bietet Extremisten aus beiden Staaten Unterschlupf. (Reuters)