"Operation Olivenzweig": Türkische Armee beschießt weiter kurdische Stellungen in Afrin

Am dritten Tag ihrer Offensive in der syrischen Region Afrin hat die türkische Artillerie erneut kurdische Stellungen unter Beschuss genommen. Dabei seien in der Nacht zu Montag auch zwei Stellungen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) zerstört worden, von denen Raketen auf die türkische Grenzstadt Reyhanli abgeschossen worden seien, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Armee.

Bei dem Raketenbeschuss waren ein Mensch getötet und 46 weitere verletzt worden. Laut Anadolu besetzten die türkischen Truppen elf Stellungen, die zuvor von YPG-Kämpfern geräumt worden waren. Türkische Panzer waren am Sonntag in Begleitung von Infanterie nach Afrin vorgerückt. Zuvor waren bereits protürkische Rebellenkämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA) in die Region eingedrungen.

Mit der am Samstag gestarteten "Operation Olivenzweig" will die Türkei eine 30 Kilometer tiefe Pufferzone entlang der Grenze schaffen. Ankara betrachtet die YPG als syrischen Zweig der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und damit als Terrororganisation. Die YPG ist aber zugleich ein wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den türkischen Luftangriffen in Afrin bisher 21 Zivilisten getötet, darunter sechs Kinder. Für Medien sind die Angaben der Organisation mit Sitz in Großbritannien kaum zu überprüfen. Die türkische Regierung hat Berichte über zivile Opfer als "schwarze Propaganda von Terrorgruppen" zurückgewiesen und betont, nur "Terroristen" ins Visier zu nehmen. (AFP)