Deutschland und Ägypten unterzeichnen Abkommen über Migration

Deutschland und Ägypten haben ein Abkommen über einen «bilateralen Dialog zur Migration» unterzeichnet. Dadurch sollen mittelfristig Abschiebungen in den Mittelmeer-Anrainerstaat erleichtert werden.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte am Sonntag in Berlin bei einer Begegnung mit seinem ägyptischen Amtskollegen Sameh Schukri, erstens wolle man etwas gegen die Ursachen der Migration nach Europa unternehmen, etwa durch Investitionen in die berufliche Bildung junger Menschen. Zweitens gehe es darum, «wie bringen wir es auch zustande, dass diejenigen, die in Deutschland sind und hier nicht bleiben können, schnell und geordnet zurück nach Ägypten kommen können».

Schukri sagte, die neue Zusammenarbeit in Fragen der Migration sei ein «wichtiger Meilenstein in unseren Beziehungen». Gleichzeitig forderte er von Deutschland «mehr Solidarität und praktische Unterstützung» bei der Bewältigung der Herausforderungen, denen sich das Land ausgesetzt sehe. Vor allem hohe Inflation und Jugendarbeitslosigkeit machen der ägyptischen Bevölkerung zu schaffen.

In Deutschland ist die Zusammenarbeit mit der ägyptischen Führung unter Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi wegen der schlechten Menschenrechtslage umstritten; der Spielraum für Andersdenkende ist in dem arabischen Land stark eingeschränkt. Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hatte Al-Sisi dagegen im Juli dafür gelobt, dass er bei «Europas Verteidigung» gegen Migranten helfe. (dpa)