Mehr als Tausend Dschihadisten verlassen Kampfgebiet im Libanon

Tausende eingekesselte syrische Flüchtlinge und Dschihadisten sind nach einem Deal mit der libanesischen Regierung und der Schiitenmiliz Hisbollah auf dem Weg aus dem libanesischen Grenzgebiet in die syrische Provinz Idlib. Als Teil eines Gefangenenaustausches hätten insgesamt 7.777 Menschen dort bereitstehende Busse bestiegen, berichteten Sicherheitskreise am Mittwoch. Darunter seien 1.116 Kämpfer der Terrorgruppe Fatah al-Scham, die als Ableger des Terrornetzwerkes Al-Qaida in Syrien gilt.

Der Hisbollah zufolge sollen im Gegenzug fünf ihrer Mitglieder aus der Gefangenschaft von Fatah al-Scham entlassen werden, wenn die Busse im Norden Syriens eintreffen.  Die schiitische Hisbollah-Miliz (Partei Gottes) geht seit Juli gegen sunnitische Islamistengruppen im Gebiet um den libanesischen Grenzort Arsal vor. In der Gegend halten sich neben radikalen Kämpfern Zehntausende Flüchtlinge auf, die vor der Gewalt des syrischen Bürgerkrieges geflohen sind.

Zuletzt war es zu Spannungen in der Region gekommen, nachdem sich ein Selbstmordattentäter in einem Flüchtlingslager in die Luft gesprengt hatte. Die libanesische Hisbollah kämpft auch in Syrien selbst an der Seite von Syriens Machthaber Baschar al-Assad.

Bereits am Dienstag hatte Fattah al-Scham drei Hisbollah-Kämpfer freigelassen, die bei den Kämpfen bei Arsal gefangen genommen wurden. Dafür entließ die libanesische Regierung fünf Gefangene aus dem Gefängnis. Unter ihnen waren auch Extremisten. (dpa)