UN verlangen zügig Schutzzonen für Syrien

Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura hat von Russland, Iran und der Türkei die zügige Errichtung der versprochenen Schutzzonen in Syrien gefordert. Russen, Iraner und Türken müssten ihr Abkommen über die gewaltfreien Zonen umsetzen, verlangte de Mistura am Donnerstag in Genf.

Rund 2,6 Millionen Menschen in diesen Gebieten könnten dann ohne Angst vor Angriffen leben und besser versorgt werden. Die Vereinten Nationen führten mit den drei Garantiestaaten Gespräche. Falls die Schutzzonen nicht verwirklicht würden, drohten «zehn weitere Aleppos», warnte de Mistura. Assad-Truppen hatten im vorigen Jahr monatelang den Osten Aleppos belagert und die Bevölkerung ausgehungert. Allerdings räumte der UN-Sondergesandte für Syrien ein, dass die drei Mächte keinen Zeitplan für die Errichtung der Schutzzonen vorgelegt hätten.

Russland, der Iran und die Türkei hatten sich vor einer Woche in Astana (Kasachstan) darauf geeinigt, dass in bestimmten Gebieten Syriens keine Waffen und insbesondere Kampfflugzeuge mehr eingesetzt werden sollten. Humanitäre Helfer müssten einen schnellen, sicheren und ungehinderten Zugang zu den Bedürftigen erhalten.

Alle Voraussetzungen für die Lieferung von Lebensmitteln, Medikamenten und anderer humanitärer Güter sollten geschaffen werden. Zudem sollten Flüchtlinge in die Gebiete zurückkehren. Der UN-Sondergesandte bereitet unterdessen eine weitere Runde der Genfer Syrien-Gespräche vor. Vertreter des Diktators Baschar al-Assad und Oppositionelle sollen ab Dienstag nächster Woche mit de Mistura über eine politische Lösung des sechs Jahre alten Konflikts beraten.

In Syrien harren Hunderttausende Menschen in belagerten Orten und Regionen aus. Millionen Männer, Frauen und Kinder leben in Regionen, die von Helfern aufgrund von Gewalt und Blockaden nur schwer zu erreichen sind. In dem Bürgerkrieg kämpfen das Assad-Regime, Rebellen und Terroristen um die Macht. Russland und der Iran unterstützen Assad. Die Türkei steht auf der Seite bestimmter Rebellen. In dem Konflikt kamen bislang Hunderttausende Menschen ums Leben. (epd)

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