Deutsche Muslime verurteilen gemeinsam Gewalttat in Berlin

Der Koordinationsrat der Muslime hat den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz scharf verurteilt. «Terror hat wieder einmal sein schreckliches Gesicht gezeigt. Er macht keinen Halt vor unschuldigen Menschen und vor dem, was den Menschen heilig ist», erklärte der Sprecher des Koordinationsrates, Erol Pürlü, am Dienstag. In einer für Christen sehr bedeutenden und besinnlichen Zeit sei Trauer und Leid in die Familien gekommen.

«Wir sind zutiefst erschüttert und verurteilen den feigen Anschlag auf das Schärfste. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen», sagte Pürlü. Der Koordinationsrat der Muslime wurde im März 2007 von den vier großen Religionsgemeinschaften Ditib, dem Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ), Islamrat und dem Zentralrat der Muslime (ZMD) gegründet. Er organisiert nach eigenen Angaben die Vertretung der Muslime in Deutschland und ist Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (Köln) erklärte: «Der ZMD wird sich mit all seinen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen, dass die böse Saat, Panik, Hass und Zwietracht zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und Religionen zu stiften, niemals aufgeht.» Die Tat erinnere an die Attentate von Brüssel, Paris und Istanbul sagte der Verbandsvorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag in Berlin. Dies macht «uns Muslime zutiefst betroffen macht», fügte er hinzu. Den Täter müsse «die volle Härte unserer Gesetze treffen».

Auch die islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland reagierte mit Trauer und Entsetzen auf den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. In ihrer Erklärung heißt es: «Wir verurteilen diesen feigen Anschlag aufs Schärfste. Dieser Angriff in der Weihnachtszeit und an einem symbolträchtigen Ort der Hauptstadt ist darauf gerichtet, das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft nachhaltig zu beschädigen. Es ist daher wichtiger denn je, besonnen, vernünftig und solidarisch zu reagieren. Damit die Barbarei nicht triumphiert und der Terror seine Ziele nicht erreicht, ist die Hetze gegen Migranten und Muslime, gegen die neu zugewanderten Bürger unseres Landes, eine entsetzliche Reaktion, die es abzulehnen gilt. Unsere Gesellschaft darf sich von Terroristen und Rechten nicht auseinander dividieren lassen.» (epd/dpa/Presseerklärungen)