Fünf Tote und Dutzende Verletzte bei Feuergefecht im Westjordanland

* Palästinenser: Fünf Tote und 66 Verletzte

* Armee: Mussten Kampfhubschrauber einsetzen

Dschenin. Israelische Soldaten haben bei einem stundenlangen Feuergefecht im besetzten Westjordanland örtlichen Behörden zufolge fünf Palästinenser getötet und mehr als 90 verletzt. Das israelische Militär berichtete am Montag von acht verletzten Soldaten, nachdem eine Einheit während einer Razzia in Dschenin unter Beschuss geraten sei.



Die Armee sei gezwungen worden, mit Hilfe eines Hubschraubers einen Einsatz zu starten, um die Soldaten herauszuholen. Einem Armee-Sprecher zufolge feuerte dabei ein Apache-Kampfhubschrauber auf offenes Gelände. "Wir wissen, dass Palästinenser getroffen wurden, in ziemlich großer Zahl", sagte er. In einigen Stunden werde Genaueres bekannt sein. "Es wird ziemlich heftig werden."

Unbestätigten israelischen Medienberichten zufolge war es der erste Einsatz eines Kampfhubschraubers im Westjordanland seit 20 Jahren. Der Nachrichtenagentur Reuters lag ein Video vor, auf dem zu sehen war, wie ein gepanzertes Fahrzeug von einer Explosion erfasst wird. Gleichzeitig fallen Schüsse.

In anderen Aufnahmen ist zu sehen, wie ein Hubschrauber eine Rakete abfeuert wie auch Leuchtraketen. Einem Vertreter der Fatah-Partei zufolge waren Kämpfer aus den benachbarten Städten Nablus und Tulkarem hinzugestoßen. Mindestens zwei der getöteten Palästinenser gehörten der Extremistengruppe Islamischer Dschihad an. Ein Vertreter der Gruppe sagte, der Einsatz von Hubschraubern werde "unsere Kämpfer dazu zwingen, Werkzeuge einzusetzen, die den Feind überraschen werden".

Das palästinensische Außenministerium nannte den Vorfall eine "gefährliche Eskalation" und forderte ein Eingreifen der Staatengemeinschaft. Die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern hat sich in den vergangenen rund 15 Monaten wieder verschärft. Das israelische Militär hat zahlreiche Einsätze im Westjordanland gestartet, die gegen mutmaßliche Extremisten gerichtet sein sollen. Dabei gab es immer wieder Tote. Das Militär reagiert damit auf eine Reihe palästinensischer Anschläge in israelischen Städten und Siedlungen. (Reuters)