Verletzter Palästinenser fünf Tage nach israelischem Armeeeinsatz im Westjordanland gestorben

Dschenin. Fünf Tage nach einem Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland ist ein durch Schüsse verletzter Palästinenser nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums gestorben. Der 24-Jährige war am vergangenen Dienstag im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland angeschossen worden, als die Armee nach AFP-Informationen die Wohnung des Attentäters Raad Hasem zerstörte, der im April in Tel Aviv drei Menschen getötet hatte.



Hasem hatte in einem Ausgehviertel der israelischen Küstenstadt auf Passanten geschossen, bevor er selbst von Sicherheitskräften erschossen wurde. Sein Bruder und sein Vater werden von der israelischen Polizei gesucht.



Der Vorfall in Tel Aviv gehörte zu einer Serie palästinensischer Angriffe auf Israelis, bei der im Frühjahr insgesamt 19 Menschen getötet wurden, die meisten von ihnen israelische Zivilisten. Als Reaktion darauf startete die israelische Armee nahezu allnächtliche Einsätze in Städten und Dörfern im Westjordanland. Dabei wurden nach Armeeangaben bislang rund 1500 Verdächtige festgenommen und "hunderte von Angriffen vereitelt".



Menschenrechtsaktivisten kritisieren die systematische Zerstörung der Wohnhäuser von Attentätern durch die israelische Armee als unzulässige Kollektivstrafe, weil auch Unbeteiligte wie etwa Kinder dadurch obdachlos werden können. Israel sieht darin dagegen eine wirksame Abschreckungsmaßnahme. (AFP)