Saudi-Arabien erlaubt schrittweise wieder kleine Wallfahrt

Saudi-Arabien will die muslimische Wallfahrt Umrah nach sieben Monaten Corona-Auszeit schrittweise und unter strengen Auflagen wieder erlauben. Die zweitgrößte Wallfahrt nach dem sogenannten Hadsch war Ende Februar aus Sorge einer Ausbreitung des Coronavirus verboten worden. Ab dem 4. Oktober soll die kleine Wallfahrt zunächst für Gläubige, die sich im Land befinden, wieder machbar sein, teilte das saudische Innenministerium mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Dienstagabend meldete.

Die kleine Wallfahrt in die für Muslime heilige Stadt Mekka ist für gläubige Muslime empfohlen. Im Gegensatz zur großen Wallfahrt (Hadsch) kann die Umrah jederzeit durchgeführt werden. Jedes Jahr reisen dafür Millionen Muslime in das Königreich. Das Geschäft mit den Pilgern zählt nach dem Öl zu den wichtigsten Einnahmequellen für Saudi-Arabien.

Zunächst sollen nur 6.000 Pilger pro Tag zur Umrah in der Großen Moschee in Mekka zugelassen werden. Dort werde für genügend Abstand zwischen den Gläubigen gesorgt. Ab dem 18. Oktober werde das Königreich 15.000 Pilger zulassen, teilte die Behörde mit. Dann sollen auch die Gebete in der Moschee mit dem Grab des Propheten Mohammed in der Stadt Medina wieder aufgenommen werden.

Muslime im Ausland dürften ab dem 1. November wieder die Wallfahrt ins Königreich aufnehmen. Dann sollen insgesamt 20.000 Pilger pro Tag zugelassen werden. Damit bleibe man weiterhin unter der üblichen Kapazität der Moscheen. Die reduzierten Kapazitäten blieben bestehen, bis die betroffenen Behörden entscheiden, dass die Gefahren der Pandemie vorüber seien, hieß es in der Erklärung.

Saudi-Arabien stoppte die Umrah Ende Februar als Teil der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. In den vergangenen Wochen hat Saudi-Arabien einen deutlichen Rückgang der Infektionen registrieret. Das Land hat bisher über 330.000 Fälle und 4.542 Tote in Verbindung mit Covid-19 gemeldet. (dpa)