Syrische Bildungsaktivistin mit Dresdner Friedenspreis geehrt

Die syrische Bildungsaktivistin und Unicef-Sonderbotschafterin Muzoon Almellehan (21) ist am Sonntag mit dem Dresdner Friedenspreis geehrt worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt ihren engagierten Einsatz für bessere Bildungschancen für Kinder in Kriegs- und Krisengebieten, wie der Verein Friends of Dresden Deutschland als Mitveranstalter mitteilte. Der Preis wurde der jungen Aktivistin bei einer feierlichen Veranstaltung in der Semperoper übergeben.

Almellehan hatte dem Verein zufolge mit ihrem Engagement bereits mit 14 Jahren in einem jordanischen Flüchtlingslager begonnen, wohin sie mit ihrer Familie aus Syrien geflohen war. Dort sei sie von Zelt zu Zelt gegangen und habe Eltern wie Kinder davon überzeugt, wie wichtig Schule sei.

Heute lebt die Aktivistin in Großbritannien und setzt ihren Einsatz für bessere Bildungschancen für Kinder fort. 2017 wurde sie zur bis dahin jüngsten Botschafterin von Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Die Internationale Friedensauszeichnung Dresden-Preis wurde zum elften Mal vergeben und von der Klaus Tschira Stiftung gefördert. Ein mit 5.000 Euro dotierter Sonderpreis ging an das soziale Dresdner Musikprojekt «Musaik». Seit zwei Jahren musizierten dort etwa 80 Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren miteinander und bekommen so eine Bildungschance. Etwa die Hälfte der jungen Musiker hat einen Migrationshintergrund, die meisten kommen den Angaben zufolge aus Syrien.

Bisherige Dresden-Preisträger sind unter anderen der Pianist Daniel Barenboim, der frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow und der britische Herzog von Kent, Prinz Edward. (epd)