Ägyptischer Autor Alaa al-Aswani im Visier der Militärjustiz

Ägyptens international bekannter Autor Alaa al-Aswani ist nach eigenen Angaben wegen Präsidentenbeleidigung ins Visier der Militärjustiz geraten. Er habe vor einigen Tagen erfahren, dass sein Fall dorthin übergeben worden sei, schrieb Al-Aswani am vergangenen Dienstag auf der arabischen Seite der Deutschen Welle.

Demnach wird ihm Beleidigung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi und Aufwiegelung gegen den Staat vorgeworfen. «Mein einziges Verbrechen ist, dass ich ein Autor bin, der seine Meinung äußert und jeden kritisiert, der es verdient, selbst wenn es Al-Sisi selbst ist», erklärte Al-Aswani dazu.

Der 61-Jährige gehört zu den international renommiertesten Schriftstellern Ägyptens. Sein bekanntester Roman mit dem Titel «Der Jakubijan-Bau» gilt als scharfes Porträt der ägyptischen Gesellschaft. Als Kolumnist der Deutschen Welle kritisiert Al-Aswani auch immer wieder Ägyptens Führung. Nach eigenen Angaben darf er seit Jahren nicht mehr für ägyptische Medien tätig sein.

Unter Führung des autokratischen Präsidenten Al-Sisi geht Ägypten mit harter Hand gegen Kritiker und Gegner vor. Nach Angaben von Menschenrechtlern sitzen Tausende in Haft. Auch die Meinungsfreiheit ist stark eingeschränkt. Al-Sisi rechtfertigt seinen Kurs mit der Terrorgefahr, der Ägypten von Islamisten ausgesetzt sei. (dpa)