Proteste gegen erneute Kandidatur Bouteflikas in Algerien gehen weiter

In Algerien gehen die Proteste gegen eine fünfte Kandidatur von Präsident Abdelaziz Bouteflika weiter. Nach landesweiten Kundgebungen am Freitag, kleineren Demonstrationen in der Hauptstadt Algier am Sonntag und Protesten von Anwälten am Montag demonstrierten am Dienstag rund 500 Studenten der Universität von Algier gegen eine weitere Amtszeit des 81-jährigen Staatschefs.

Die Demonstranten reagierten damit auf eine Erklärung von elf Studenten-Vereinigungen, in der diese ihre Unterstützung für Bouteflika versichert hatten. Mehrere Professoren erklärten sich mit den Protesten der Studenten solidarisch.

Bouteflika steht seit bald 20 Jahren an der Spitze des Staates. Dass er bei der Wahl am 18. April erneut antritt, obwohl er sich seit einem Schlaganfall vor sechs Jahren weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat und im Rollstuhl sitzt, hat tausende Algerier auf die Straßen getrieben. In dem autoritär geführten Maghreb-Staat gibt es trotz des Ölreichtums große soziale Probleme, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Korruption grassiert.

Das Ausmaß der Proteste hat offenbar auch Algeriens Regierung überrascht. Ministerpräsident Ahmed Ouyahia versicherte am Montag im Fernsehen, die Präsidentschaftswahl werde wie geplant im April stattfinden. Sie werde in "friedlicher und zivilisierter Weise entscheiden", ob Bouteflika ein fünftes Mandat bekomme. (AFP)