Oberstes Gericht in Pakistan soll Ende Januar im Fall Asia Bibi entscheiden

Im Fall der Christin Asia Bibi soll das Oberste Gericht Pakistans Ende Januar über die Zulässigkeit eines Berufungsantrags gegen ihren Freispruch urteilen. Ein Anwalt der Gegner Bibis sagte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag, das Gericht werde am 29. Januar über das Ersuchen entscheiden. Sollten die Richter den Antrag ablehnen, wäre die letzte Hürde aus dem Weg geräumt und Bibi könnte ausreisen. Als mögliches Aufnahmeland für die Christin ist auch Deutschland im Gespräch.

Der Fall der Christin Bibi sorgte international für Aufsehen. Sie wurde vor acht Jahren wegen angeblicher Gotteslästerung in Pakistan zum Tode verurteilt und saß seitdem in Haft.

Zwar hob das Oberste Gericht des Landes Ende Oktober das Todesurteil auf und sprach sie von allen Vorwürfen frei, doch konnte sie wegen massiver Proteste von Islamisten ihre Heimat bisher nicht verlassen. Die Islamistenpartei Tehreek-e-Labaik erreichte bei der Regierung, in Berufung gegen das Urteil gehen zu dürfen.

Blasphemie ist im streng konservativ-islamischen Pakistan ein folgenschwerer Vorwurf. Rund 40 Menschen verbüßen dort nach Schätzungen eines US-Ausschusses zur Religionsfreiheit wegen entsprechender Anschuldigungen derzeit lebenslange Gefängnisstrafen oder warten auf ihre Hinrichtung. Immer wieder kommt es wegen Blasphemie-Vorwürfen auch zu Lynchmorden. (AFP)