Weniger Anrufe bei Islamisten-Hotline des Flüchtlingsbundesamts

Die Zahl der Angehörigen von Islamisten, die sich hilfesuchend an die Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wenden, ist zuletzt deutlich zurückgegangen.

Seit Beginn der Tätigkeit der Beratungsstelle vor sechs Jahren seien bei der Hotline knapp 4.300 Anrufe eingegangen, berichtete das «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (Mittwoch) unter Berufung auf eine Sprecherin der Behörde.

Von 2012 bis 2015 hätten sich die Zahlen vervierfacht und seien 2016 und 2017 dann auf einem ähnlich hohen Niveau konstant geblieben.

Im Jahr 2018 seien die Anrufer-Zahlen zurückgegangen und hätten sich «auf einem Niveau wie vor den Terroranschlägen in Ansbach und Würzburg eingependelt», sagte die Sprecherin.

Von Jahresbeginn bis jetzt hat die Beratungsstelle laut Bamf-Sprecherin mehr als 300 Anrufe gezählt. Die Beratungsstelle beobachte zugleich, dass die geschilderten Sachverhalte hinsichtlich der islamistischen Radikalisierung und die Gespräche bereits an der Hotline teilweise komplexer würden. Auch seien teilweise mehr Akteure beteiligt: «Dies zieht dann ebenfalls eine gesteigerte Betreuungsintensität im gesamten Netzwerk nach sich.»

Die Anrufer in der Beratungsstelle Radikalisierung werden in der Regel an insgesamt neun zivilgesellschaftliche Träger verwiesen, die über das gesamte Bundesgebiet verstreut sind. Diese übernehmen die eigentliche Beratung. Ziel ist, das weitere Abrutschen eines gefährdeten Jugendlichen oder jungen Erwachsenen ins salafistisch-islamistische Milieu zu verhindern.

Geht es um strafrechtlich relevante Sachverhalte, werden die Sicherheitsbehörden eingeschaltet. (epd)