Iran fordert von EU mehr als nur Unterstützung für Atomdeal

Vor dem geplanten Außenministertreffen mit dem EU-Trio Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Brüssel kommt aus dem Iran Kritik an der Politik der Europäischen Union bezüglich des Atomabkommens. Außenminister Mohammed Javad Zarif fordere von Europa mehr als nur diplomatische Unterstützung, wie das Nachrichtenportal «Eghtesadonline» am Dienstag berichtete.

«Anstatt nur Presseerklärungen abzugeben, sollten auch mal praktische Schritte unternommen werden», sagte Zarif demnach in Teheran bei einem Treffen mit dem ehemaligen italienischen Außenminister Massimo D'Alema.  Zarif monierte, dass trotz Aufhebung der Sanktionen im Zuge des Atomabkommens europäische Banken neue Handelsprojekte mit dem Iran noch nicht finanzieren wollten. Teheran habe seinen Teil des Kontrakts erfüllt, die Gegenseite aber nicht.

Der von US-Präsident Donald Trump infrage gestellte Vertrag stellt dem Iran eine Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen – inklusive des Abbaus von Sanktionen - in Aussicht. Im Gegenzug hat sich das Land verpflichtet, für mindestens ein Jahrzehnt wesentliche Teile seines Atomprogramms drastisch zu beschränken, um keine Atomwaffe bauen zu können.

Ein heikles Thema in Brüssel könnte die Forderung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und auch Außenminister Sigmar Gabriel sein, bei den Verhandlungen auch die iranische Nahostpolitik und das Raketenprogramm anzusprechen. Laut Zarif drehen sich die Konsultationen lediglich um das Atomabkommen «und nichts anderes». (dpa)