Landesbischöfin befürwortet «Kirchensteuer» für Muslime

Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann hat sich in die Debatte um eine Art Kirchensteuer für Muslime eingeschaltet. Es wäre von Vorteil, wenn sich die unterschiedlichen

muslimischen Organisationen darauf einigen könnten, sagte Junkermann am Mittwoch MDR Aktuell. «Das wäre ein Gewinn für das interreligiöse Zusammenleben und das interreligiöse Gespräch.»

Die Bischöfin riet den muslimischen Organisationen, sich ähnlich zu organisieren wie die Kirchen, um eine solche Steuer erheben zu können. Das würde auch Transparenz schaffen: «Gerade in Zeiten

religiöser Pluralisierung muss der Staat ein Interesse daran haben, dass Religiosität nicht im Hinterhof oder in den Vereinsheimen stattfindet, sondern dass Religion und Glaube und eine öffentliche Sache ist», erklärte Junkermann.

Der Staat müsse zudem ein Interesse daran haben, dass gelebte Religion sich der öffentlichen Debatte und der öffentlichen Überprüfung stelle, so die Bischöfin der Evangelischen Kirche in

Mitteldeutschland. «Das heißt auch, dass die, die hauptberuflich die Theologie vertreten, auch wissenschaftlich ausgebildet werden.» Der Staat müsse sehen, ob deren Ausbildung im Rahmen des Grundgesetzes verantwortbar sei.

Der Vorschlag zu einer Art Kirchensteuer für Muslime kam vom CSU-Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan. Damit könnten Finanzierung und Einflussnahme aus dem Ausland aufhören. (KNA)