Knapp 8.000 Menschen bei «Pegida» in Dresden - Bachmann vergleicht Maas mit Goebbels

In Dresden haben sich am Montagabend wieder knapp 8.000 «Pegida»-Anhänger versammelt. Dabei bezeichnete der Chef-Organisator der islam- und fremdenfeindlichen Bewegung, Lutz Bachmann, Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) als einen «der schlimmsten geistigen Brandstifter» seit NS-Propagandachef Joseph Goebbels. SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi reagierte empört auf den Goebbels-Vergleich Bachmanns.

An Gegenprotesten hatten sich in Dresden etwa 1.000 Menschen beteiligt. In Leipzig gingen bis zu 800 Anhänger des «Pegida»-Ablegers «Legida» auf die Straße, an Gegenprotesten beteiligten sich dort bis zu 600 Menschen.

Die Teilnehmerzahlen beruhen auf Schätzungen der studentischen Initiative «durchgezählt». Die Polizei veröffentlicht schon seit Monaten keine Teilnehmerzahlen. Ein Polizeisprecher in Dresden sprach von einem störungsfreien Verlauf der Demonstration und der Gegenproteste. Es seien 410 Beamte im Einsatz gewesen.

SPD-Generalsekretärin Fahimi sagte dem Nachrichtenportal «Spiegel online» zu Bachmanns Nazi-Vergleich: «Das ist eine weitere beabsichtigte Entgleisung von 'Pegida' - kein Ausrutscher, kein Versehen». Maas hatte den «Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes» eine indirekte Mitverantwortung für Übergriffe auf Flüchtlingsheime und den Anschlag auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker vorgeworfen.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wurde auf der Demonstration am Montagabend erneut für ihre Flüchtlingspolitik kritisiert. Die Menge skandierte unter anderem «Merkel muss weg» und «Volksverräter».

Vor zwei Wochen waren zum Jahrestag der «Pegida»-Bewegung bis zu 20.000 Menschen zusammengekommen. In der vergangenen Woche wurden noch bis zu 12.000 Asylgegner mobilisiert. Zum Protest gegen «Pegida» hatte die Initiative «Gepida» aufgerufen. Das Kürzel steht für «Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter». (epd)

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